Tatsächlich zählen diese Staaten zu den Ländern mit der höchsten Staatsverschuldung; Griechenland belegt mit einer Schuldenquote von circa 199,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (2021) sogar Rang drei weltweit. Das Land mit der höchsten Verschuldung gemessen am BIP ist jedoch Japan mit circa 262,5 Prozent, vor Venezuela mit etwa 240,5 Prozent. Die Schuldenquoten vieler Länder sind in den letzten Jahren etwas zurückgegangen.
Die Länder mit der niedrigsten Staatsverschuldung sind hingegen Macao (0 Prozent), Hongkong (2,1 Prozent) und Brunei (2,5 Prozent; alle Angaben Stand 2021).
Warum treibt die Corona-Krise die Staatsschulden weltweit in die Höhe?
Der Ausbruch der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr und die aus den Eindämmungsmaßnahmen entstandenen riesigen wirtschaftlichen Schäden wurde mit ebenso riesigen nationalen und supranationalen Konjunkturpaketen entgegen getreten. Die Kosten dieser Wirtschaftshilfen haben die absoluten Staatsschulden weltweit sprunghaft ansteigen lassen. Aufgrund der parallel verlaufenden Rezession ist insbesondere die Staatsverschuldung in Relation zum BIP in die Höhe geschossen. In der Europäischen Union sind die bereits genannten Griechenland, Italien und Portugal die am stärksten verschuldeten Mitglieder; die geringsten Schulden haben Estland, Bulgarien und Luxemburg. Deutschland liegt mit 66,6 Prozent im Mittelfeld, aber deutlich unter den Durchschnittswerten für die gesamte EU-27 und die Eurozone. Nachdem die Schuldenquoten in Europa trotz zahlreicher Sparbemühungen in den Jahren 2010 bis 2014 jedes Jahr weiter gestiegen sind, sanken sie seither auch kontinuierlich. Die Corona-Pandemie hat diese Bemühungen pulverisiert und die Staatsverschuldung der Europäischen Union (EU-27) binnen eines Jahres um rund 12,5 Prozentpunkte auf insgesamt rund 90 Prozent hochschnellen lassen. Im Jahr 2021 konnte die Verschuldung auf rund 88 Prozent sinken.In vielen Ländern liegen die Staatshaushalte im Minus; die Verschuldung steigt also weiter an. Wiederum gemessen am BIP hatten im Jahr 2021 Osttimor (30,8 Prozent), San Marino (18,5 Prozent) und Palau (16,9 Prozent) die höchsten Defizitquoten weltweit zu verzeichnen. Anderen Staaten gelingen aber auch Überschüsse im Staatshaushalt: Hier lagen 2021 Nauru (43,75 Prozent), Libyen (11,3 Prozent) und Norwegen (9,1 Prozent) an der Spitze. Im europäischen Vergleich fielen 2021 die größten Defizite in Malta, Griechenland, Lettland und Italien an. Staatsüberschüsse konnte 2021 nur zwei EU-Staaten erreichen, Luxemburg (0,9 Prozent) und Dänemark (2,3 Prozent). Im Gegensatz zur Staatsverschuldung haben sich die Defizitquoten in der EU und der Euro-Zone seit 2010 kontinuierlich verringert, bis im Jahr 2020 auch hier mit -6,8 Prozent (EU-27) und -7,1 Prozent (Eurozone) die höchsten Staatsdefizite seit Bestehen der Europäischen Union erreicht wurden. Im Jahr 2021 verringerte sich das Defizit leicht auf rund 4,7 Prozent (EU) und 5,1 Prozent (Eurozone).
Was zeigt die Staatsquote an?
Ein gängiger Indikator, um die Staatsausgaben zu messen, ist die Staatsquote, d.h. das Verhältnis der Ausgaben zum BIP des jeweiligen Landes. Eine hohe Quote deutet auf eine große wirtschaftliche Bedeutung des Staatssektors für die Gesamtwirtschaft hin. Die Länder mit der höchsten Staatsquote weltweit waren 2021 die pazifischen Inselstaaten Nauru (135,5 Prozent), Kiribati (127,6 Prozent) und Tuvalu (94,7 Prozent).Die niedrigsten Staatsquoten weltweit verzeichneten Somalia (6 Prozent), der Jemen (9,3 Prozent) und der Sudan mit geschätzt rund 9,65 Prozent. Bei den Staatsquoten in Europa stehen Frankreich, Griechenland und Österreich an der Spitze während die Staatsausgaben in Irland, Litauen und Rumänien eine relativ geringe Rolle spielen. Deutschland liegt mit 51,1 Prozent im oberen Mittelfeld, aber unter den Durchschnittswerten für die gesamte EU und die Euro-Zone. In der gesamteuropäischen Betrachtung sind die Staatsquoten im Vergleich von 2010 zu 2018 gesunken, bis sie 2020 wieder gestiegen sind. Im Jahr 2021 betrugen die Staatsquote rund 51,6 Prozent (EU) und 52,4 Prozent (Eurozone).