Entwicklung der argentinischen Bevölkerung
Die Bevölkerung Argentiniens wächst, zuletzt im Jahr 2021 mit rund 0,95 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Geburtenrate ist mit etwa 1,89 geborener Kinder je Frau gerade unter dem Niveau, dass Argentiniens Bevölkerung alleine durch die Geburtenrate wachsen kann. Die Altersstruktur ist ausgeglichen. Der Anteil der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren repräsentiert rund zwei Drittel der Bevölkerung. Jedoch wird der Anteil der jungen in der Bevölkerung in den kommenden Jahren sinken und der der Menschen über 65 Jahren weiter steigen. Das Medianalter in Argentinien beträgt rund 31,3 Jahre im Jahr 2021. Bis zum Jahr 2050 wird das Medianalter laut Prognosen auf bis zu 40 Jahre ansteigen.Aufstrebendes Schwellenland trotz wirtschaftlichen Problemen
Argentinien zählt zwar zur Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20), ist aber mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 486,7 Milliarden US-Dollar (2021) nicht in der Liste der 20 größten Volkswirtschaften der Welt vertreten. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag 2021 bei circa 10.617 US-Dollar je Einwohner. Nachdem das Land in den vergangenen Jahren teils negative, teils positive Wachstumsraten verzeichnete, wurde zuletzt ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von rund 10,4 Prozent (2021) erreicht. Für 2022 wird eine Wachstumsrate von ca. 4,04 Prozent erwartet. Die Arbeitslosenquote in Argentinien lag im Jahr 2002 noch bei 22,5 Prozent, konnte anschließend aber deutlich reduziert werden. Nach einem neuen Tiefststand im Jahr 2015 nach über 20 Jahren ist die Arbeitslosenquote inzwischen wieder gestiegen. Im Jahr 2021 waren in Argentinien rund 8,7 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter arbeitslos. Die Inflationsrate ist in Argentinien seit Jahren sehr hoch. 2021 belief sich die Teuerungsrate auf rund 48,4 Prozent. Für 2022 gehen die Prognosen von einem deutlichen Anstieg aus; es wird eine Inflationsrate von circa 72,4 Prozent erwartet. Die Inflationsraten der übrigen G20-Staaten sind deutlich niedriger.Update: Wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2022 - Alle Zeichen stehen auf Inflation
Die Inflationsrate im Jahr 2022 wird wohl die Prognosen deutlich übertreffen. Im Jahr 2022 stieg die monatliche Inflationsrate in Argentinien von rund 52,3 Prozent im Februar auf 94,8 Prozent im Dezember an. Im Februar 2023 stieg die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahr sogar auf über 100 Prozent. Die Zentralbank in Argentinien versucht dabei die Defizite im Haushalt durch eine Erhöhung der lokalen Währung, dem argentinischen Peso, zu begegnen. Diese Erhöhung der monetären Basis schafft jedoch neue Probleme. Der Wechselkurs zwischen dem argentinischen Peso und dem US-Dollar hat sich in 2022 nochmal deutlich gesteigert. Während zu Beginn des Jahres 2022 ein US-Dollar noch bei rund 105 ARS lag, kostet ein US-Dollar im Februar 2023 bereits 196,8 ARS. Ein teurerer US-Dollar wirkt sich negativ auf die Rückzahlung von Auslandsschulden und den Außenhandel aus. Die Zentralbank verkauft Anleihen an Geschäftsbanken, die aber aufgrund von Zinsraten von bis zu 100 Prozent nicht für Privatkunden attraktiv sind. Der Internationale Währungsfond hat Argentinien bis zu 44 Milliarden US-Dollar an Finanzhilfen zugesagt. Die Situation wird jedoch aller Voraussicht nach die Wahlen im Oktober 2023 beeinflussen.Der Außenhandel fokussiert sich auf dem amerikanischen Kontinent
Im Jahr 2021 exportierte Argentinien Waren im Wert von rund 77,94 Milliarden US-Dollar und importierte Güter für circa 63,19 Milliarden US-Dollar. Das Land zählt damit weder zu den größten Exportländern noch zu den bedeutendsten Importnationen. Einer der wichtigsten Handelspartner für Argentinien sowohl im Export als auch im Import ist Brasilien. Im Importbereich konnte China sich im Jahr 2021 auf den Rang des wichtigsten Handelspartners, knapp vor Brasilien, katapultieren. Aufgrund der schweren Wirtschaftskrise, die Brasilien seit einigen Jahren erfasst hat, wird daher auch die argentinische Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen. Danach kommt China und den USA in beiden Kategorien die wichtigste Bedeutung zu.Argentinien exportiert besondere Waren, die nicht nach Beschaffenheit gegliedert sind, verschiedene Getreideerzeugnisse sowie Tierfutter und tierische und pflanzliche Fette. Neben den wichtigsten Exportgütern (Stand: 2021) importiert Argentinien vor allem Straßenfahrzeuge, Maschinen, Apparate und Geräte sowie medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse. Im Dienstleistungshandel verzeichnet das Land ein leichtes Defizit von etwa 3,5 Milliarden US-Dollar.